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Pfarrer
Dolphy Veigas
Pfarreisekretariat Staldenried Eisten Stalden
Katrin Jordan
JAHR | EREIGNIS |
1215 | In diesem Jahr wird erstmals eine Kirche in Stalden erwähnt. Es handelt sich vermutlich um ein kleines Gotteshaus. |
1301 | Das Gotteshaus ist wohl gegen Ende des 13. Jahrhunderts zu klein geworden. Es wird eine grössere Kirche gebaut. In diesem Jahr erwähnt man sie mit „Kirche des heiligen Michaels von Stalden“. |
1310 | Der Gedächtnistag der Kirchweihe des heiligen Michaels wird erstmals aufgeführt. |
1324 | Ab jetzt findet man die Bezeichnung „parochia“ (Pfarrei). Dadurch ist es möglich, dass die neue Kirche das Tauf- und Begräbnisrecht besitzt. |
1497 | Ein Kirchen-Neubau im gotischen Stil erfolgt. Nur drei Relikte von dieser Kirche sind bis heute erhalten geblieben: Ein gotisches Fenster auf der westlichen Sakristeiseite und zwei Abschlusssteine des ehemaligen gotischen Gewölbes, welche sich bei der heutigen Kirche im Giebelfeld über dem Haupteingang befinden. |
1535 | Stalden kann sich von der Mutterpfarrei Visp loskaufen und eine eigene Pfarrei gründen. Die umliegenden Pfarreien Eisten, Embd, Grächen, Staldenried und Törbel gehören bis zu 300 Jahre zu unserer Pfarrei, bis sie sich allmählich trennen. Als Gründe der Lostrennung von unserer Pfarrei sind die langen und gefährlichen Wege – besonders im Winter – zu erwähnen. Der erste neue Pfarrer der neuen Pfarrei heisst Venetz Johann und stammt aus dem Saastal. Das erste Pfarrhaus wird gebaut. |
1670 | Das Pfarrhaus fällt einer Feuersbrunst zum Opfer. Mit ihm gehen auch viele Aufzeichnungen und Akten über die Pfarrei- und Ortsgeschichte verloren. |
1676 | Ein neues Pfarrhaus im Stil der Gommer Vor-schutzbauten wird errichtet. Erbauer ist Domherr Imwinkelried Anton aus Obergesteln. |
1686 | 6. Juli: Heute kann die neue Pfarrkirche in Törbel – trotz des heftigen Protest aus Stalden – eingeweiht werden. Damit wird die neue Pfarrei Törbel errichtet. |
1690 | In diesem Jahr wird die Frühmesserei und die Kaplaneipfründe gegründet. Bald danach beginnt man mit dem Bau des stattlichen Kaplaneihauses. Es kann 1701 fertig gestellt werden. |
1730 / 1731 | Anlässlich einer Orgel-Renovation giesst man eine neue grosse Glocke. |
1750 | Grächen trennt sich als zweite Filialkirche endgültig von der Mutterpfarrei Stalden. |
1771 | Embd trennt sich von der Grosspfarrei Stalden. |
1777 | Die neue Michaelskirche im Stil des Barocks wird erbaut. Baumeister ist vermutlich Ragutz Johann aus Reckingen. Vorher stand dort eine Kapelle, und man reisst bis auf den Turm und die Sakristei alles ab. Beim Bau der neuen Kirche verlagert man die Orgel von der alten Kirche in die neue. Die Orgel wird um einige Register erweitert und das kunstvolle Orgelgehäuse geschaffen. Die neue Kirche ist wohl die vierte Kirche unserer Pfarrei. |
1784 | Die neue Pfarrkirche wird eingeweiht. Der einheimische Schnitzler Venetz Peter-Josef fertigt einen Beichtstuhl für die neue Kirche an. Übrigens ist unsere Kirche die älteste und letzte der ehemaligen Pfarrkirchen des Bezirkes Visp, die – mit Ausnahme des Hochaltars – in unveränderter Form und Ausstattung heute noch als solche gebraucht wird. |
1791 | Törbel kauft sich von sämtlichen finanziellen Verpflichtungen an die Kirche, das Pfarrei- und Sigristenhaus für 900 Pfund los; mit Ausnahme der so genannten „ewige Dienste“, was 1793 vom Bischof bestätigt wird. |
1795 | 19. Juli: Die Pfarrei Stalden kauft sich von den so genannten Primizien an die ehemalige Mutterkirche Visp los. Zur gleichen Zeit kauft Stalden sich auch vom Totenpfund los. Man bezahlt dafür 50 Pfund. |
1852 | Die St. Michaelskirche wird bis 1855 gründlich renoviert. |
1855 | 25. Juli: Das Vispertal erlebt das schwerste Erdbeben seiner Geschichte. Dabei wird auch unsere Kirche in Mitleidenschaft gezogen. Der Chorbogen und einige Fensterbögen müssen ausgebessert werden. Die Wände verstärkt man mit den bestehenden sichtbaren Eisenklammern. Es ist anzunehmen, dass auch das Kirchendach beschädigt wurde. |
1864 | Das seit rund 50 Jahren bestehende mechanische Orgelwerk muss renoviert werden. Diese Arbeiten von Orgelmeister Karlen Gregor dauern mehr als ein Jahr. |
1869 | 6. Dezember: Nach drei Jahren Verhandlungen wird Staldenried eine eigene Pfarrei. |
1890 – 1900 | Pfarrer Kronig Franz aus Täsch renoviert teilweise unsere Pfarrkirche. Die Altäre werden verschiedentlich vergoldet. |
1892 | 29. September: Der Bischof schreibt Stalden, dass die Errichtung der Pfarrei Eisten nun beschlossen sei. Diese Errichtung tritt am kommenden Martinstag in Kraft. Damit ist die ehemalige Grosspfarrei Stalden, welche neben Stalden auch noch die heutigen Pfarreien Grächen, Eisten, Embd, Staldenried und Törbel umfasst, auf ihren heutigen Umfang zusammen-geschrumpft. |
1901 | 21. August: Nachdem im vergangenen Jahr die grosse Glocke zersprungen ist, giesst man auf dem Biel eine neue. Doch der neue Guss zerspringt erneut. Erst der zweite Gussvorgang gelingt. Heute wird nun die Glocke getauft und am gleichen Abend aufgezogen und geläutet. Sie wiegt ohne Gahnen ca. 31 Zentner. Gahnengotta ist Noti Sophia und Gahnengetti ist Kaplan Kronig Franz. Kosten rund 3000.- Franken. Glockenmeister sind die Herren Viktor- und Alfred Walpen aus Reckingen. Mit den Vorarbeiten wurde schon im Mai begonnen. Die erste Person, welche man mit der neuen Glocke zum Grabe geleitet, ist Willisch-Briggeler Katharina, geb. 1822. 19. Oktober: Kurze Zeit später lässt man in Reckingen eine kleinere Glocke giessen. Diese wird heute in den Turm eingebaut. |
1906 | Die zwei heutigen grössten Glocken werden gegossen und eingeweiht. |
1907 | Der Hochaltar in der Pfarrkirche wird restauriert, und bald danach unterzieht man die Kirche einer Gesamtrestauration. Dabei stattet man die Kirche mit neuen Gemälden im Chorraum und an der Schiffsdecke aus. |
1908 | Juli: H.H. Bayard lässt die alte mechanische Orgel durch eine pneumatische ersetzen. Orgelbauer Carlen Konrad und Karlen Heinrich aus Glis. Die Orgel mit 18 Registern kostet rund 11’000 Franken, was wohl in heutigem Geldwert umgerechnet etwa 110’000 Franken ausmachen würde. |
1910 | 12. Juli: Erstmals brennt in der Pfarrkirche auf der Empore elektrisches Licht. |
1912 | Das elektrische Licht wird auch in der übrigen Pfarrkirche und im Turm installiert. |
1920 | Der deutsche Maler Schneider Josef malt auf Leinwand Ölbilder und klebt diese an die Decke der Kirche mit Harz auf, welche bei der Renovation nach 1969 wieder entfernt werden. Auch der Triumphbogen und das gesamte Chor werden auf diese Weise übermalt. |
1928 | Die bestehende Orgel wird einer totalen Revision unterzogen. Ihr wird gleichzeitig ein elektrisches Gebläse eingebaut. |
1951 | 29. September: Am heutigen St. Michaelstag segnet Bischof Bieler die neue grosse Glocke ein. |
1957 | 28. Oktober: Nach nur einem Jahr verlässt Kaplan Andenmatten Albert aus Grächen unsere Pfarrei. Er war der letzte Kaplan bei uns. |
1960 | Die Orgel in der Pfarrkirche wird überarbeitet, wobei ein geräuschloser Orgelventilator eingebaut wird. |
1969 | 2. Oktober: Altarbrand in der St. Michaelskirche. Von der damaligen Kirchenorgel kann nur das prächtige Gehäuse der Hitze standhalten und gerettet werden. Der prächtige Hauptaltar mit der Barock-Monstranz kann nicht mehr gerettet werden, ebenso die Deckengemälde. Angebrannt und rauchgeschwärzt sind auch die Apostelstatuen auf den Gesimsen. Aus Sicherheitsgründen muss die Kirche für jeglichen Gottesdienst gesperrt werden. |
1971 | 7. Dezember: Seit heute besitzt der Turm der St. Michaelskirche ein neues Dach aus rund 50’000 Schindeln. |
1973 | 29. September: Am heutigen Patronatsfest wird durch den Landesbischof Nestor Adam die neu restaurierte Kirche mit der Altarweihe feierlich eröffnet. Anstelle des abgebrannten Hochaltars kann man den alten Holzaltar aus Hérémence erwerben. Dieser wurde 1776 errichtet. Bei dieser Renovation errichtet man auch noch eine zweite Empore. Die Kirche steht nun unter Denkmalschutz. Leitender Architekt der Kirchenrenovation ist Cachin Amedée aus Brig. |
1974 | Dezember: Die zwölf nun im ursprünglichen Farbton restaurierten Apostelfiguren kehren noch vor Weihnachten auf ihre angestammten Plätze zurück. Ebenso die 12, kaum auffallenden, Apostelkreuze. |
1975 | April: Eine neu versilberte, klassizistische Ewig-Licht-Ampel, das restaurierte Vortragskreuz und die 6 neu versilberten Altarkerzenstöcke machen unsere Pfarrkirche noch heimeliger. |
1977 | 4. Juni: In der Pfarrkirche weiht H.H. Imboden Emil die neue Kirchenorgel ein. Der junge Organist Fridez Bernhard stellt das neue Instrument der Bevölkerung vor. Sie wurde von Orgelmeister Füglister Hans J. aus Grimisuat erstellt. 4. September: Schlicht und einfach erinnern wir uns heute an die 200-jährige Kirche. Abends wird in der Kirche eine Tonbildschau gezeigt über das vergangene Cäcilienfest, viele Farbdias von der Kirche usw. |
1989 | 2. März: An der heutigen Urversammlung wird unter dem Traktandum „Verschiedenes“ die Erstellung eines Aufbahrungsraumes angeregt. Die zuständige Friedhofskommission wird sich nächstens zusammen mit den kirchlichen Verantwortlichen mit dieser Frage befassen. |
1991 | 9. Mai: Einweihung der neuen Friedhofskapelle. |
1997 | 1. Juni: Nach dem Gottesdienst weiht Pfarrer Werlen den erweiterten Teil des Friedhofs ein. Die Friedhofserweiterung umfasst 156 neue Gräber, 10 Urnengräber und eine Park- und Grünanlage. |
2007 | 9. Dezember: Am heutigen Weltgedenktag der Verstorbenen Kinder weiht unser Pfarrer Eugen Zimmermann die neu angelegte Kinderwiese und das Gemeinschaftsgrab auf dem Friedhof ein. |
2009 | 29. September: Heute stellt der Autor Willisch Paul sein Buch: „Die Pfarrei St. Michael Stalden“ der Bevölkerung vor. Das Werk beginnt mit der Geschichte unserer Pfarrei und von den Anfängen des Christentums im Wallis. Das 2. Kapitel des Buches widmet der Autor unserer Pfarrkirche, den Kapellen und den Bildstöcken in der Pfarrei. Mit den Statistiken der Priester der Pfarrei, Priester aus der Pfarrei Stalden, Sigristen und Sakristane und einer kurzen Übersicht über das Pfarrarchiv endet das Buch. Dieses Werk ist erhältlich beim Kirchenrat oder im Konsum. |